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Andreas Müller – „Die Schlacht von Basantello“, 1856

Im Zuge von Bau- und Renovierungsmaßnahmen im Treppenhaus zwischen Hauptflügel und sogenanntem „Bibrasbau“ von Schloss Elisabethenburg wurde der Karton 2008 in einem extrem geschädigten Zustand von den Meininger Museen dort geborgen und magaziniert. Vermutlich wurde er schon zu Lebzeiten Herzog Georgs II. von Sachsen-Meiningen mit großformatigen Gemälden dort präsentiert.
Seit 2008 befand sich der Karton in einem Außendepot der Meininger Museen.

Ausführende Restaurator*Innen:
Uwe Golle, Katja Liedloff, Carsten Wintermann

Die umfangreiche Restaurierung des Kartons erfolgte in Abstimmung mit Herrn Wiegand und Frau Adam, Meininger Museen. Der Bearbeitungszeitraum erstreckte sich vom 8. Oktober 2019 bis zum 9. Juni 2020.

Andreas Müller (1831–1901), „Die Schlacht bei Basantello“, 1856; Schwarze Kreide über detaillierter Vorzeichnung auf strukturiertem Velinpapier, 2,44 x 3,04 m. Vorzustand nach Abspannen und Einlegen der Fragmente.
Bergung und Abtransport des Kartons im Oktober 2020.
Nach der Bergung wurden der Karton und dessen Einzelteile zunächst in das Fotostudio von PAPENFUSS | ATELIER in Weimar gebracht und von John Mitsching fotografiert sowie digital nachgearbeitet.
Das Abspannen erfolgte mechanisch durch ausheben der Nägel. Der zum Spannen verwendete Papierfalz wurde nachträglich an den Karton angeklebt. Rückseitige Flicken aus verschiedenen Materialien belegen vorausgegangene Reparaturen. Zeitungspapier, unbedrucktes Papier und Tapetenstücke fanden dafür Verwendung.
Die erste Trockenreinigung erfolgte mit Saugpinseln und ausschließlich von der Rückseite. Nach der Eingangsdokumentation wurde der Karton auf eine Kartonhülse gerollt und in die Restaurierungswerkstatt transportiert.
Mittels Japanpapierstreifen (RK 19, Rollen-Japanpapier, 32g/qm) wurden zunächst von der Vorderseite aus die Fragmente zusammengesetzt und schließlich alle Risse und Fragmente so fixiert, das die Linien der Zeichnung passgenau ineinander übergingen.
Dabei wurden die Risse nur partiell fixiert, da die eigentliche Stabilisierung erst mit der Kaschierung realisiert werden sollte. Als Klebstoff wurde Weizenstärke-Kleister verwendet.
Schrittweise Montage und Fixierung der einzelnen Segmente.
Fertig fixiert, konnte der Karton unter Zuhilfenahme einer großvolumigen Kartonhülse vorsichtig auf die Zeichnungsseite gewendet werden. Diese lag nun auf einem mit Holytex präparierten Arbeitstisch, wo später auch die Kaschierung und das Spannen erfolgen sollten.
Zunächst wurden die Fehlstellen mit handgeschöpftem und eingetöntem Papier intarsiert. Die eigentliche Stabilisierung des Kartons sollte dann durch eine Kaschierung mit Japanpaier (RK 19, Rollen-Japanpapier, 32g/qm) realisiert werden. Die natürliche Spannung der langsam trocknenden Hinterklebung sollte den Karton zudem glätten und plan legen. Bei diesem Prozess bestand die Gefahr, dass die steigende Spannung eventuell die Risse wieder aufdehnen könnte. Aus diesem Grund erfolgte die Hinterklebung in zwei Stufen. Die erste Hinterklebung diente lediglich dazu, den Karton insgesamt zu festigen und die durch Japanpapierstreifen punktuell fixierten Risse insgesamt zu schließen. Eine zweite Kaschierung wurde über den Rand des Kartons hinaus angelegt und ermöglichte so das beabsichtigte Spannen während der Trocknungsphase.
Alternativ zu den historischen durchgängig umlaufenden Falzstreifen, wurde der Karton mit Japanpapierfälzen (Kochi Paper) ohne Klebstoffverwendung auf den ursprünglichen Rahmen gespannt. Die Fälze (119 g/qm) wurden zunächst mit Weizenstärkekleister rückseitig umlaufend am Kartonrand angebracht. Mit Hilfe der umlaufenden Japanpapierstreifen wurde der Karton erneut auf den umgearbeiteten historischen Spannrahmen montiert. Dafür wurden die Papierstreifen durch eine Klemmleiste auf der Rückseite gezogen und dort sukzessive verspannt. Damit ist es jederzeit möglich, den Karton nachzuspannen oder auch schnell abzuspannen, um ihn z.B. aufzurollen.
Vor- und Nachzustand eines größeren Bildbereichs
Nachzustand ohne und mit Rahmen
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